8. Tag, Sevilla - Nerva

5. Etappe: 4:50 Stunden / 112km / 1.265 Höhenmeter


Sevilla - Santiponce - Valencina de la Concepción - Salteras - Olivares - Gerena - Aznalcóllar - El Castillo de las Guardas - Nerva

Eigentlich war ein weiterer Tag für Sevilla eingeplant doch ich hatte bereits fast alles gesehen. Die wohl sehr schönen königlichen Gärten "Reales Alcázares" wurden Opfer meiner inneren Unruhe, ich wollte einfach weiter und raus aus dem überhitzten Sevilla. Dies erwies sich aber als äußerst schwierig, da ich nur Autobahnen als Ausfallstraßen aus der Stadt fand. Erst nach mehreren erfolglosen Anläufen entdeckte ich zufällig eine Autobahnbrücke mit einem von der Fahrbahn abgetrennten Radweg.


Zunächst war die Weiterfahrt landschaftlich ganz nett bevor es wieder eine längere Strecke flach durch die bereits bekannten eintönigen Sonnenblumenfelder ging. Vor Aznalcóllar war ich etwas näher an seltsamen Gebilden, die ich schon vorher von weitem sehen konnte. Nach der Reise habe ich ein wenig recherchiert: es handelte sich um das Solarwärmekraftwerk "PS 10".

Weiterfahrt über El Castillo beschlossen (Alternative: Alamo). Hinter Aznalcóllar ändert sich die Landschaft. Langsam bergauf Richtung der Sierra de Aracena, eine sehr gute kleine Straße schlängelt sich kurvenreich Richtung Norden. Ein sehr einsamer Streckenabschnitt, über eine Stunde kein Auto gesehen, außer dem Wind völlige Stille und in der Luft ein intensiver, wundervoller Geruch nach Piniennadeln und Wildkräutern.

Einer längeren Abfahrt folgte ein welliger Abschnitt durch zunehmend grüner werdende Vegetation.

Nicht vorgebucht, in Nerva aber recht schnell ein relativ günstiges Hotel („Vazquez Diaz“) gefunden. Wahrscheinlich das einzige im Ort, andere habe ich jedenfalls nicht gesehen.


Nerva ist ein kleiner, ruhiger Ort, es gibt eigentlich nichts zu sehen (das sollte sich am nächsten Morgen als Irrtum herausstellen!) und für mich war es einfach nur ein Zwischenstop auf dem Weg in die Sierra de Aracena.