Allgemeines

Ich bin anders als die Jakobswegreisenden mit Ziel Santiago de Compostela im selbigen gestartet. Nach einer Schleife durch das Inland von Galicien (bis Ponferrada, das ist schon Kastilien und León) bin ich anschließend von der portugiesisch-spanischen Grenze am Meer die komplette Küstenlinie Galiciens, Asturiens und Kantabriens entlanggefahren. Nur die Picos de Europa waren relativ am Ende der Reise noch ein Ziel abseits der Küste. Der Zeitplan hat die „Komplettierung“ Nordspaniens inkl. des Baskenlands leider nicht mehr zugelassen. Werde ich daher wahrscheinlich als Ausgangspunkt der nächsten Tour wählen.


Nordspanien unterscheidet sich als „Espana verde“ klimatisch völlig vom Rest des Landes, vor allem dem heißen Süden. Dabei wirkt das Kantabrische Gebirge als Klimascheide zwischen der Küste und dem zentralspanischen Tafelland. Das Klima im Küstenbereich ist gekennzeichnet durch kühle Sommer und milde Winter. Der Nordwesten Galiciens weist z.B. rund 150 Regentage im Jahr auf und ist damit die regenreichste Region Spaniens.  Dadurch ist alles sehr grün, die Landschaft weckt Assoziationen mit Irland und der Bretagne. Auch kulturell gibt es diesbezüglich Gemeinsamkeiten durch den starken keltischen Einfluß, z.B. die durch den Dudelsack geprägte Musik.


Kulinarisch ist der Norden ein Highlight. Frischer Fisch, Muscheln, und Krustentiere sind zu moderaten Preisen zu haben. Die Tapaskultur ist auch in dieser Region fest etabliert, günstig und abwechslungsreich. Das „Estrella Galicia“ ist wohl das beste in Spanien gebraute Bier. Sehr zu empfehlen ist auch eine särkere, süffigere Variante, das „1906“ von Estrella. In Asturien wiederum ist das Hauptgetränk „Sidra“, die Bars heißen analog zur Bierkneipe „Cerveceria“ hier „Sidreria“. Es soll über 200 Produktionsbetriebe in Asturien geben. Die Methode des Einschenkens ist sehr speziell und dient dem Dekantieren und der Aromaentwicklung. Extrem günstig übrigens, der Preis in einem Lokal beträgt ca. 2,50€ für eine Flasche 0,7l.


Das Straßennetz ist auch hier überwiegend sehr gut, wo Autobahnen in der Nähe liegen sind selbst die Nationalstraßen verkehrsarm.


Die Topographie ist für Radfahrer herausfordernd. Mindestens hügelig, im Hinterland auch bergig, selten flach. Es gab 3 Etappen um 400 Höhenmeter, 8 zwischen 750 und 1.000 und der Rest lag über 1.000, in der Spitze 2.000. Kondition und Kraft sind also gefragt, alternativ „Rettungsringe“ hinten ;-)