9. Tag, Nerva - Aracena

6. Etappe: 4:30 Stunden / 100km / 1.755 Höhenmeter


Nerva - Minas de Riotinto - Campofrio - Aracena - Linares de la Sierra - Alajar - Fuenteheridos - Castano del Robledo - Aguafria - Almonaster la Real - Santa Ana - Alajar - Aracena

Die heutige Etappe war zweigeteilt. Zunächst die Fahrt nach Aracena und dann von dort aus eine Rundfahrt durch die Sierra de Aracena, vom Reiseführer als landschaftliches Highlight angepriesen. Sie liegen im äußersten Nordwesten Andalusiens, nicht weit entfernt von der portugiesischen Grenze. Doch zunächst erfuhr ich vom Mann an der Rezeption, was ich gestern leider unwissenderweise verpaßt hatte (die Zeit hätte ich gehabt!): die Gegend um Nerva, mehr noch Minas de Riotinto, ist das größte zusammenhängende Tagebaugebiet Europas, mit der spektakulären Corta Atalaya als größter offener Mine Europas, alles zu besichtigen. Ich wollte einen Besuch der Minen jedoch nicht nachholen, da ansonst mein weiterer Reiseplan völlig durcheinandergekommen wäre. Bei der Ausfahrt aus der Stadt konnte ich wenigstens einige Blicke auf die Minenlandschaft erhaschen.

Ist aber nicht mehr alles in Betrieb und so gibt es auch etliche häßliche Industrieruinen hinter Minas de Riotinto.

Über breite, gut ausgebaute Straßen ziemlich wellig nach Aracena, dort angekommen relativ unauffällig bereits ca. 900 Höhenmeter gesammelt.

Aracena ist ein hübscher Ort, das Zentrum für Touren durch die Sierra. Meine Unterkunft war ein altes, schönes Landhotel („Los Castaños“), sicherlich auf dem Podium meiner besten Übernachtungen.

Der Reiseführer hatte nicht übertrieben, die folgende Tour war die schönste bisher. Dazu ohne Gepäck, herrlich. Über kleine, aber gute Straßen schattig durch Pinien- und Korkeichenwälder, dazu wieder dieser herrlich intensive Nadelholzgeruch. Das ziemlich versteckte Linares und der grandiosen Ausblick von La Peña de Los Angeles ist genauso reizvoll wie das angeblich schönste Dorf der Umgebung, Almonaster la Real. Sehr schön auch die ausgedehnten Kastanienwälder rund um Castano del Robledo.


Kleiner Exkurs über Jamón Ibérico (Jabugo als bekannter "Produktionsort" liegt hier in der Nähe) s. im ausführlichen Bericht..


In Aracena thront auf einem Hügel die Ruine eines Castillos. Von dort mußte man einen ziemlich guten Blick über die umgebende Landschaft haben. Habe mir also in bewährter Tradition das bekannte Paket „Brot/Käse/Schinken/Rotwein“ besorgt und gegen 21:00 zum Sonnenuntergangsdinner auf den Hügel geklettert. Es war wie erwartet, ein toller Blick auf Aracena und das Umland.