3. Tag, Chiclana de la Frontera - Arcos de la Frontera

Nach Alcalá hatte ich bis Arcos dann zwar nur noch Rückenwind, aber es ging unter praller Sonne ungeschützt weiter und ich mußte mehrere Stops in Ventas an der Straße einlegen, um den Kopf mit Wasser zu kühlen, ein wenig im Schatten auszuruhen und ein paar eiskalte Coke Zero´s zu zischen. Von den Wetterbedingungen war das heute der Normalfall für weite Teile der kommenden Etappen. Als Reisezeit hier nicht wirklich zu empfehlen.

1. Etappe: 4:30 Stunden / 110km / 1.000 Höhenmeter


Chiclana de la Frontera - Los Naveros - Benalup - Casas Viejas - Alcalá de los Gazules - Paterna de Rivera - Arcos de la Frontera

Beim Packen habe ich mich entschieden, im Rucksack nur relativ leichte Dinge und die Wertsachen zu verstauen und Ersatzteile/Werkzeug sowie die ganzen Hygieneartikel in den Schlafsackbeutel zu packen und zusammen mit ebendiesem Schlafsack mit Gurten hinter der Sattelstütze zu verzurren. Das war anfangs nicht besonders stabil, im Laufe der Reise habe ich es aber perfektioniert und eine bombensichere Befestigungsmethode entwickelt. Dann habe ich mich von den beiden verabschiedet und endlich begann die eigentliche Reise. Ich war zwar voller Vorfreude, aber unterschwellig war da auch ein gewisses mulmiges Gefühl. Würde alles ohne größere Probleme ablaufen? Wie würde ich die Hitze vertragen? Wie die fast täglichen relativ langen Etappen mit Gepäck? Treten wieder meine alten Rückenprobleme auf? Verletzungen? Unfälle?

Die heutige Strecke kannte ich ja noch von den bisherigen Aufenthalten in Chiclana. In den ersten Tagen wollte ich die berühmten "Pueblos Blancos" abklappern, das heutige Ziel war Arcos de la Frontera. Zum ersten Mal mußte ich die Erfahrung machen, was es heißt, mit einem Mehrgewicht von 10-12kg Anstiege zu bewältigen. Die Form sollte in den kommenden Wochen zwar noch ansteigen, jedoch heute waren die ersten kurzen, aber teils über 10% steilen Anstiege im ersten Teil der Strecke ziemlich hart. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, wenn es erst richtig in die Berge geht. Jedenfalls war ich schon heilfroh, hinten statt dem 23er- ein 32er-Ritzel zu besitzen.


Hinter Los Naveros wurde die Landschaft zunächst sehr karg, bis auf wenige kurze Stücke kein Baum und kein Strauch als Schattenspender. Zusätzlich ein relativ starker Gegenwind und große Hitze.

Meine Unterkunft war ein sehr nettes, gemütliches Hostal („San Marcos“) mitten in der Altstadt. Arcos zählt für mich zu den schönsten der weißen Dörfer, dessen Altstadt spektakulär hoch auf einem Felsen thront.

Nachdem ich diese ausführlich erkundet hatte, habe ich mir Brot, Manchego, Jamón und Rotwein besorgt und den Abend sehr stimmungsvoll auf der Dachterrasse des Hostals mit einem grandiosen Ausblick auf das Umland ausklingen lassen. Auch diese abendliche Verpflegung sollte ein häufig gebrauchter Standard auf der Tour werden.