2. Tag, Chiclana, Einrollen

Chiclana, Einrollen: 2:15 Stunden / 60km / 315 Höhenmeter


Weiter mit der Fahrradsäuberung. Das gute alte Bianchi 504 Vento ist nämlich noch aus Columbus-Stahlrohren gefertigt, die überwiegend im Bianchi-typischen Celeste (ein helles Türkis) lackiert sind. Die Sattel- und Kettenstreben sind allerdings verchromt und dort hatte sich im Laufe der letzten 6 Jahre, wo es unbenutzt in der Garage stand, Flugrost angesetzt, der sich nur sehr widerstrebend meinen Reinigungsbemühungen beugte. Nach zwei Stunden war der Sieg aber mein und zumindest optisch war das Rad bereit für die Tour.


Da ich sowieso wegen dem Lenkerband noch in den Radladen mußte, hat mir Werner aber auch noch einen zusätzlichen technischen Check ans Herz gelegt. Keine Einwände seitens des Mechanikers, allerdings eine andere Empfehlung, die sich für den Fortbestand der Tour als „lebensnotwendig“ erweisen sollte. Als er von meinem Vorhaben erfahren, die geplante Route auf der Karte gesehen und die montierten Kettenblätter und das Ritzelpaket begutachtet hatte, hat er mir nämlich eindringlichst einen Wechsel desselben empfohlen. War nachvollziehbar, da der montierte 39/23 als kleinster Gang (mit Gepäck!) in den Bergen unter Umständen ein Problem werden könnte. Vielleicht nicht für Miguel Indurain, aber für mich schon ! Da er keine 9fach-Rennradkassette vorrätig hatte haben wir eben eine Mountainbike-Kassette 11-32 montiert. Diese Entscheidung sollte sich in den kommenden Wochen noch als Glücksgriff herausstellen.


Der Radladen in Chiclana

Wir sind vorher noch in die Markthalle gefahren und haben Obst, Gemüse, Brot und Hühnchen für das Abendessen besorgt. Nachmittags habe ich mit Werner noch eine kleine Radrunde gedreht, auch als letzten technischen Checkup. Da ich die ersten beiden Etappenziele festgelegt hatte, habe ich auch die Übernachtungen via Internet vorgebucht. Dieses System habe ich die ganze Reise über beibehalten. Sobald die nächsten Etappen feststanden, habe ich vorgebucht. Ich wollte mich zwar nicht zu sehr in ein „Routenkorsett“ zwängen und Raum für spontane Änderungen lassen, aber ich wollte andererseits das Risiko vermeiden, keine oder nur eine teure Unterkunft zu finden, wenn ich auf gut Glück losfahre. Diese Kompromißlösung hat sich eigentlich bewährt. Allerdings waren auch die drei nicht vorgeplanten Stops problemlos und haben die eben erwähnten Befürchtungen nicht bestätigt. Abends haben wir dann gegrillt, uns leckere Chicken-Burger gebastelt und sind wieder erst relativ spät ins Bett..