Tagesreiseberichte

Santiago de Compostela


Spät abends erst in Santiago angekommen. Bike am Flughafen zusammengebaut und dann in Zivil die ca. 15km in die Stadt geradelt. War schon dunkel und ich hatte keine Beleuchtung mit. War aber bei sehr wenig Verkehr problemlos.


Die Unterkunft (PR Fornos) war mit 36€ zum einen relativ günstig und liegt zentral direkt am Eingang zur Altstadt. Trotzdem sehr ruhig und sehr zu empfehlen.


Am ersten Abend nur ein kleiner Rundgang und in einer Bodega zwei nette Spanier kennengelernt. Am nächsten Tag dann die Sightseeingtour gemacht. Die Altstadt ist schon sehr schön, aber es waren Unmengen an Touristen in der Stadt und mir war's einfach zu "rummelig". Krasses Gegenteil dazu war der Ausflug zum Monte Gáias zur "Ciudad de la cultura de Galicia". Ein etwas außerhalb der Stadt gelegenes, sehr futuristisch gestyltes Gelände. Fast menschenleer dort. Ich fand es recht  beeindruckend.

1. Etappe: 4:55 Stunden / 103km / 1.435 Höhenmeter


Santiago de Compostela - Lugo


Los geht die eigentliche Reise. Nach etwas kniffliger Ausfahrt ging's zunächst eher langweilig auf der N 550 Richtung Nordosten. In Siguero dann abgebogen auf die DP 3801 und bis Lugo fast auschließlich weiter über diese kleineren und eher verkehrsarmen Landstraßen. Welliges Profil, kleine Ortschaften, kleine Waldgebiete. Insgesamt nette, aber relativ unspektakuläre Landschaft. Erinnerte mich schon ein wenig an meine heimischen Gefilde im Maifeld.


In Lugo hatte ich mein erstes Erlebnis als Gast via Couchsurfing. Mein Gastgeber hat mir ein bißchen Lugo gezeigt und abends haben wir ein paar Tapabars abgeklappert. War ein sehr netter Kontakt. Mein kurzer Eindruck von Lugo: eine sehr saubere Stadt, natürlich auch mit einem Altstadtbereich , aber nicht so groß und ausgeprägt wie z.B. Santiago.

Neben der Kathedrale ist vor allem die intakte und komplett begehbare römische Mauer zu erwähnen. Sie umschließt die Altstadt komplett und ist mit 2km Länge, ca. 10m Höhe und 8-12m Dicke (!) wirklich sehr imposant.

2. Etappe: 4:56 Stunden / 101km / 1.820 Höhenmeter


Lugo - Las Herrerías


Die eintönige Hauptstraße hat mich zwischendurtch verleitet, auf eine kleine Nebenstraße (LU-P-1608) abzubiegen. Das kann sich manchmal lohnen, ist aber auch manchmal ein Reinfall, wie etliche Versuche auf früheren Reisen gezeigt haben. Nun ja, dieses Mal würde ich sagen, es bewegte sich in der Mitte.

Auf der Habenseite waren ein kleiner Friedhof im Nirgendwo und eine üppig grüne, irisch anmutende Landschaft. Weniger schön war die zunehmend schlechter werdende Straße und einige brutal steile Rampen mit völlig unnütz erkämpften Höhenmetern.

Zurück auf der Hauptstraße machte ich kurz später Stop in Sarria. Die laut einem Reiseführer dortige angebliche Sehenswürdigkeit (Kloster oder Castillo) ist m.E. keinen Besuch wert. Sarria ist aber wohl eine relativ gut frequentierte Zwischenstation auf dem Jakobsweg.

Dann ging's weiter, zunächst ins schön schattige Flußtal des Río Sarria. Vorbei an der imposanten Klosteranlage "Mosteiro de Samos". Kleiner Zwischenstop mit Abkühlung. War ein heißer Tag.

Hinter Triacastela wurde es dann schleichend richtig ungemütlich . Wie schon erwähnt war es heiß, ca. 35°. Das alleine kann ich eigentlich gut ab. Aber ich hatte wohl zu wenig gegessen und vor  allem zu wenig getrunken. Ich wußte auch nicht, was kommen sollte. Es ging kilometerlang zunehmend steiler hoch. Also nicht "wirklich" steil, aber so gegen 8-10%. Insgesamt waren zum Schluß knappe 800 Höhenmeter bis zum "Alto de Poio" erklommen. Eigentlich kein Problem, aber zusammen mit den vorab geschilderten Problemen mußte ich irgendwann absteigen und mich im Halbschatten eines Buschs ausruhen und erholen. Kein Tropfen Wasser mehr und völlig fertig. Ist mir noch nie passiert.


Wenigstens sollte noch ein kleines Highlight folgen. O Cebreiro, ein kleines Dorf mit mittelalterlichen galizischen Rundhütten keltischen Ursprungs, den "Pallozas".

Zum Tagesziel Las Herrerías wurde ich abschließend dann noch für die vorherigen Strapazen mit einer gigantischen 15 Kilometer langen Abfahrt belohnt.


In dem winzigen Örtchen wäre ich im Leben nicht abgestiegen, obwohl es dort einige Unterkünfte gibt, da es direkt am Camino Santiago liegt. Mein Grund, dort abzusteigen war aber ein erneutes Couchsurfing. Das speziellste und ungewöhnlichste der ganzen Tour.


Richard Lance führt dort ein interessantes Projekt zum kulturellen Austausch zwischen Reisenden, Pilgern, Einheimischen. Unterstützt wird er vor Ort von freiwilligen Helfern, die gegen Kost und Logis einige Wochen dort verbringen. War eine tolle Atmosphäre dort und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Als Lohn für ein bißchen Mithelfen im Garten hat Richard mir sogar noch ein leckeres Abendessen gekocht.

Für Interessierte der Link zu diesem Projekt: Project Brigid


3. Etappe: 4:20 Stunden / 106km / 905 Höhenmeter


Las Herrerías - Ponferrada + kleine Zusatzrunde Sierra de Ancares

Bis Ponferrada war's eigentlich nur eine relativ kurze Strecke. Zunächst mal eingecheckt. Zentral gelegene, neue und blitzblanke Herberge für 13€: Albergue Guiana


Da ich noch reichlich Zeit übrig hatte, habe ich mich für eine zusätzliche Runde in die Sierra de Ancares entschlossen. War letztlich "umsonst", da ich mir eine landschaftlich reizvolle Tour versprochen hatte, aber ich kam auf dieser "Schnupperrunde" einfach nicht weit genug in die Berge hinein.


Später dann noch die Altstadt und vor allem die alte Templerfestung angeschaut.


4. Etappe: 5:29 Stunden / 125km / 1.330 Höhenmeter


Ponferrada - Monforte de Lemos

Eigentlich stand heute wieder nur eine Kurzetappe auf dem Programm. O Barco war nur ca. 60km entfernt. Dort hatte ich wieder eine Couchsurfing-Übernachtungsmöglichkeit. Vorher kam ich ins schöne Tal des Río Sil, dem ich heute längere Zeit folgen sollte. Relativ früh in O Barco angekommen entschied ich mich, doch bis Monforte de Lemos weiterzufahren. Das war schlußendlich ein hartes Brett, da wrklich eine Gluthitze bis fast 40° herrschte. Ich kam relativ spät in Monforte an und da das gebuchte Quartier (Hotel Terra Galega, zwar ein bißchen alt, aber sehr günstig mit 20€) eine Viertelstunde Fußmarsch vom Zentrum entfernt lag, hatte ich einfach keine Lust mehr auf  Sightseeing. Futtern und ins Bett. Im Restaurante "Polar" gab's richtig üppige Tapas zur Cerveza !

5. Etappe: 4:40 Stunden / 87km / 1.705 Höhenmeter


Monforte de Lemos - Canon do Sil - Ourense

Heute war der erste Regentag. Ich habe die Abfahrt in der Hoffnung auf einen Wetterumschwung rausgezögert, aber es sah irgendwann nicht so aus, als ob sich das noch groß ändern würde. Nach 3 Stunden war (und blieb) es dann aber trocken. Auf dem Weg nach Ourense hatte ich einen Umweg zum "Canon do Sil" mit eingeplant. Dort sollte es einige grandiose Aussichtspunkte geben. Das Ganze mußte zwar mit einigen Höhenmetern erkämpft werden, hat sich aber gelohnt.

Nach dem letzten Aussichtspunkt "Balcones de Madrid" ging es eine letzte längere Steigung hoch und anschließend die letzten 30km von 1.000m auf 200m fast ausschließlich bergab.


In Ourense hatte ich mal wieder Glück mit einem Couchsurfing-Gastgeber gehabt. Er mußte zwar berufsbedingt  wegfahren, hat mir aber einfach seinen Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt und ich hatte meine privaten Gemächer. Genial.


Die Altstadt von Ourense ist fantastisch. War mit Sicherheit eine der schönsten auf der ganzen Reise. Habe abends auch zum ersten Mal "Pulpo Gallego" verspeist. Unbedingt probieren !!!

6. Etappe: 5:34 Stunden / 121km / 1.515 Höhenmeter


Ourense - La Guardia

Mit der heutigen Etappe ist die Schleife durch das Inland Galiziens abgeschlossen. Es geht ans Meer und dort geht die Tour die nächsten zwei Wochen entlang der gesamten Küste weiter.


Der erste Teil der Strecke ging parallel zum Río Miño leicht wellig bis nach Ribadavia. Von dort kurz eine Nebenstrecke und weiter die N-120 bis A Cañiza. Sehr langer, aber moderater und gleichmäßiger Anstieg. Dabei am Monasterio de Santa María de Melón vorbeigekommen, einer irgendwie "verwunschenen" Kirche/Klosteranlage.

Hinter A Cañiza kam zunächst eine lange, gigantische Abfahrt und die restlichen 50-60km führten fast flach ins äußerste südwestliche Eck Galiziens, direkt an der portugiesischen Grenze.


Wieder Glück mit Couchsurfing. Mein Gastgeber (Zoologe und Schlangenexperte !) verfügt wohl über eine der Wohnungen mit dem besten Ausblick !!!

La Guardia ist ein schönes, relativ kleines Küstenstädtchen mit teils bunt gestrichenen Fassaden und scheint ein beliebter Urlaubsort zu sein.

Unmittelbar hinter der Stadt erhabt sich der Monte de Santa Tegra. Hier befindet sich auf der Spitze des Hügels ein Ausflugslokal mit Blick auf die Stadt und auf der anderen Seite auf die Mündung des Rio Miño und Portugal.

Wesentlich bekannter sind aber die Ruinen eines seit dem 6.Jahrhundert v.C. bestehenden Keltendorfes, welches etwa 3000–5000 Bewohner hatte.

7. Etappe: 2:49 Stunden / 57km / 400 Höhenmeter


La Guardia - Vigo

Heute mal wieder eine kürzere Strecke. Vor Vigo habe ich jedoch einen längeren Zwischenstop in Baiona, einem hübschen, aber im Sommer stark touristisch frequentierten Badeort, eingelegt. Die auf einer dem Ort vorgelagerten Halbinsel gelegene frühere Festungsanlage ist heute zu einem Parador umgebaut worden.

In Vigo hatte ich wieder einen Couchsurfinggastgeber. Das war bisher eine Spitzen-Quote. Das Glück sollte mich diesbezüglich aber ab jetzt verlassen. Erst gegen Ende der Reise kamen noch drei dazu, alle anderen Übernachtungen waren Hostals/Hotels/Pensionen.


Vigo ist mit knapp 300.000 Einwohnern die größte Stadt Galiziens. Mein Gastgeber hat mir ein bißchen die Stadt gezeigt und noch hoch zum Monte del Castro gefahren, der einen schönen Ausblick über die Stadt bietet.

8. Etappe: 4:00 Stunden / 85km / 1.100 Höhenmeter


Vigo - Pontevedra

Heute gab es wieder einen längeren Zwischenstop: Monte do Facho beim Küstenort Cangas, ein Aussichtspunkt mit großartigem Blick über die Küste.

Eigentlich hatte ich auch für heute eine Couchsurfing-Gastgeberin, aber die hat mich einfach versetzt ohne auf eine Anfrage zu antworten. Also war vor Ort Improvisation angesagt. Günstige Hotels waren alle ausgebucht, aber durch Rumfragen habe ich eine günstige Bleibe (25€) in einer Pension mitten in der Altstadt gefunden.


Pontevedra hat eine tolle Altstadt. Zudem sehr überschaubar. Hat mir sehr gefallen.

9. Etappe: 3:30 Stunden / 75km / 1.150 Höhenmeter


Pontevedra - Rianxo

Am Anfang der Tour bot sich ein toller Blick zurück in die Ría de Pontevedra.

Etwas später kam ich durch Sanxenxo. Auf der ganzen Tour ist mir kein ähnlich überlaufener Urlaubsort begegnet. Sah aus wie Klein-Benidorm....

Wiederum etwas später die Praia de Bascuias. Auch viel los, aber relaxter. Scheinbar ein beliebter Surf-Spot.

Und noch ein Stop im schmucken kleinen Städtchen Cambados mit seiner Bilderbuchplaza.

Eigentlich wollte ich nur bis Vilagarcia de Arousa, weil ich dort eine Zusage via Couchsurfing hatte. Aber wie gestern bin ich dort versetzt worden. Nach einigen Versuchen der vergeblichen Kontaktaufnahme kurzer Abstecher zum riesigen Strand und dann einfach die Küste weitergefahren um spontan dort abzusteigen, wo es mir gefällt. Letzlich bin ich in Rianxo gelandet, einem kleinen Örtchen, wo ich nach einiger Suche eine spottbillige (14€) Unterkunft auf dem dortigen Campingplatz gefunden habe (Mehrbettzimmer einer Jugendherberge als Einzelnutzer).

10. Etappe: 3:50 Stunden / 80km / 750 Höhenmeter


Rianxo - Noia

Auf der Fahrt nach Noia wollte ich mir zwei Sehenswürdigkeiten anschauen: die "Dunas de Corrubada" und das "Castro de Baroña".


Beim ersten handelt es sich um die mit 20m Höhe und 1km Länge grösste Wanderdüne Galiciens/Spaniens (?).

Ehrllich gesagt wirkt sie live nicht unbedingt so beeindruckend, wie die Zahlen vielleicht erwarten lassen....

Das kleine Küstenörtchen Corrubedo nebenan fand ich aber sehr ruhig und reizvoll.

Das Castro de Baroña ist eine eisenzeitliche Siedlung und eines der besterhaltenen Castros der iberischen Halbinsel.

Noia ist ein relativ unspektakulärer Ort. Das Hotel Restaurante Elisardo (34€) war eine gute und relativ preiswerte Unterkunft.

11. Etappe: 3:27 Stunden / 78km / 825 Höhenmeter


Noia - Finisterre

Die Tour nach Finisterre heute führte an wunderschönen Stränden vorbei. Das war auch das letzte Stück in den

"Rías Baixas"

Dann also endlich am "Ende der Welt" angekommen: "Fisterra" auf galizisch, "Finisterre" auf spanisch. Blitzsaubere und sehr günstige Unterkunft "Hostel Oceanus Finisterre" (12€) mit einem unglaublich netten Betreiber !!!

Alle Unterkünfte liegen im Ort selbst. Zum Kap sind es von dort ca. 3km. Hier befindet sich für viele Pilger das eigentliche Ende des Jakobswegs. Sehr beliebt ist der Besuch in der stimmungsvollen Abenddämmerung.

12. Etappe: 3:28 Stunden / 81km / 850 Höhenmeter


Finisterre - Ponteceso

Einziger Zwischenstop heute war der Abstecher zum Faro de Cabo Vilán in der Nähe des Küstenstädtchens Camariñas. Der ganze Küstenabschnitt zwischen dem Cabo Fisterra und Malpica ist bekannt als "Costa da Morte".

Eigentlich wollte ich im hübschen Laxe übernachten, aber nachdem ich dort keine Unterkunft unter 45€ bekommen konnte, fuhr ich noch ein bißchen die Küste weiter und stieg in Ponteceso ab. Hätte mal lieber die paar Euro draufgelegt. Die Unterkunft (Pension Teyma, 30€) war in Ordnung, aber im Ort der Hund begraben und nicht mal direkt am Meer.

13. Etappe: 2:42 Stunden / 65km / 710 Höhenmeter


Ponteceso - La Coruña

Schreckliche Etappe heute. Es ging schon mit Nieselregen los, der aber immer stärker wurde. Dazu richtig kühl. Ohne die wasserdichte Regenkombijacke hätte ich echt alt ausgesehen. Die Einfahrt nach La Coruña im strömenden Regen in dichtem Verkehr über Hauptverkehrsstraßen war richtig gefährlich. Das Wetter war übrigens kein Wunder. Die Gegen gehört zu den niederschlagreichsten Spaniens.


Mitten in der Altstadt gelegene, aber trotzdem ruhige Unterkunft: Hostal Carbonara (43€)


Für meinen heutigen Rundgang hörte es zumindest dann auf zu regnen.

La Coruña, die mit ca. 250.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Galiziens, hat mir sehr gut gefallen. Eine schöne Altstadt, ein großer Stadtstrand, das ganze Stadtbild an sich. Am nächsten Morgen war übrigens strahlender Sonnernschein und ich

mußte u.a. ja auch noch zum Herkulesturm.

14. Etappe: 4:38 Stunden / 101km / 1.270 Höhenmeter


La Coruña - Fragas de Eume - Ferrol

Ab La Coruña wird der Küstenabschnitt als "Rías Altas" bezeichnet. Auf dem Weg nach Ferrol waren heute zwei Zwischenstops geplant. Der erste war am Faro de Mera, von wo man eine schöne, aber eigentlich unspekatakuläre Sicht auf La Coruña von der anderen Seite der Bucht hat.

Der zweite Stop sollte bei den "Fragas do Eume" stattfinden, wo ich eine Wandertour durch dieses Naturschutzgebiet machen wollte, aber am Infopoint und "Start" angekommen stellte sich heraus, daß dafür nicht mehr genügend Zeit vorhanden war. Schade. Also weiter nach Ferrol, eine nicht besonders schöne Industriestadt. Unterkunft allerdings wieder sehr günstig: Hotel Almendra (20€).

15. Etappe: 3:47 Stunden / 85km / 1.595 Höhenmeter


Ferrol - Cariño

Heute eine Etappe mit hohem landschaftlichen Unterhaltungswert. Zunächst lag das Küstenstädtchen Cedeira auf dem Weg. Kurzer Stop, bevor es "zur Sache" ging (s. Höhenmeter im Verhältnis zur Länge der Strecke).

Es folgte ein beschwerlicher Anstieg auf einen Gebirgszug, wo sich von diversen Aussichtspunkten immer wieder ein großartiger Blick entlang der Küste bot.

Das Highlight kam allerdings erst zum Schluß der Tour. Zunächst mal in Cariño eingecheckt: sehr schönes, kleines Hotel Cabo Ortegal (45€). Dann ohne Gepäck zum hotelnamensgebenden Kap gefahren. Alle Bilder waren aber bei Rückkehr "weg", so daß am nächsten Morgen eine Wiederholung des Besuchs sein mußte. Abends ein kleines Gratis-Rockkonzert im Park besucht. 

Also zweiter Anlauf am nächsten Morgen. Nach dem Regen am Abend schönstes Wetter.

16. Etappe: 3:30 Stunden / 71km / 1.465 Höhenmeter


Cariño - Burela

Relativ eintönige Etappe heute. Ein kurzer Stop in O Porto de Espasante. Von hier kann wieder einen Blick zurück aufs Cabo Ortegal auf der anderen Seite der Bucht werfen. Aber eher unspektakulär.

Burela kann man wirklich vergessen. Da gibt es wirklich absolut nichts zu sehen. Auch keine schöne Altstadt. Aber es hat die Reisekasse geschont. Nach etlichen erfolglosen Versuchen in den letzten Tagen mal wieder eine Couchsurfingübernachtung.

17. Etappe: 4:30 Stunden / 94km / 1.515 Höhenmeter


Burela - Luarca

Heute Galizien verlassen und nach Asturien gekommen.

Das Wetter ist immer noch sehr bescheiden. Kühl, bewölkt und ab und zu Nieselregen. Leider nicht die richtige Kulisse für den heutigen Zwischenstop, eine der beliebtesten und meistfrequentierten Sehenswürdigkeiten Nordspaniens: die

Praia das Catedrais. Um diese Naturschönheit richtig zu genießen sollte man aber bei Ebbe vor Ort sein. Erst dann kommen die spektakulären Felsbögen richtig zur Geltung. Ich kann leider nur Bilder bei halber Flut und schlechtem Wetter liefern.....

Der Zielort Luarca ist ein schönes kleines Städtchen mit einem amphiteaterähnlichen Hafen. Sehr nett. Noch ein relativ günstiges Zimmer für 30€ gefunden: Pensión Oria.

Zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem asturischen Nationalgetränk gemacht: Sidra, ein Apfelwein, der mit einer sehr "eigenwilligen" Zeremonie eingeschenkt (dabei wird das Getränk quasi "aufgeschäumt) und (direkt!!!) getrunken wird. Ich fand's lecker und spottbillig. Eine ganze Flasche 0,7l (die einzige Darreichungsform, ein Glas kann man nicht bestellen) kostet in der Kneipe (Sidrería) 2,20-3,00€.

18. Etappe: 3:47 Stunden / 106km / 1.330 Höhenmeter


Luarca - Gijón

Relativ anstrengende Etappe, ständiges auf und ab an der Küste. Markanter Zwischenstop: Playa del Silencio, einer der schönsten Strände Asturiens.

In Gijón wieder eine sehr günstige Unterkunft gefunden. Mitten in der Altstadt: Residencia Universitaria de Cimadevilla (22€)


Tolle Stadt, mit Coruña bisher mein Favorit in Nordspanien.

19. Etappe: 3:29 Stunden / 73km / 1.075 Höhenmeter


Gijón - Cabo de Peñas - Oviedo

Zunächst die Küste zurück zm Cabo de Peñas, mal wieder ein herrlicher Aussichtspunkt.

Anschließend weiter nach Oviedo. Mein Eindruck: sehr saubere, moderne, schöne Stadt !!! Übernachtung: mal wieder Glück gehabt mit Couchsurfing.

20. Etappe: 3:41 Stunden / 84km / 950 Höhenmeter


Oviedo - Cangas de Onís

Bis auf das letzte Stück war die Tour ziemlich öde über eine Hauptverkehrsstraße. Erst kurz vor Schluß über ein kleines Bergsträßchen. Anstrengend aber schön.

Cangas de Onís ist für viele  der Ausgangspunkt für Touren in die Picos de Europa. Entsprechend überlaufen ist der Ort in der Hochsaison. Ich habe eine relativ günstige Pension gefunden (Pension Lábra, 30 oder 35€) und bin anschließend zum eigentlichen Ziel, den Lagos de Covadonga, aufgebrochen. Der Himmel zog sich allerdings immer mehr zu und ein Einheimischer riet mir eindeutig heute davon ab. Nebel und Regen im Zielgebiet. Also auf morgen verschoben in der Hoffung auf gutes Wetter. Sehehswert in Cangas: die "römische Brücke" aus dem Mittelalter.

21. Etappe: 4:00 Stunden / 86km / 1.880 Höhenmeter


Cangas de Onís - Lagos de Covadonga - Mirador Fitu - Ribadesella

Heute also endlich der Trip zur vielleicht schönsten Naturkulisse der gesamten Tour: die Lagos de Covadonga im Nationalpark Picos de Europa. Und das Wetter? Traumhaft !!!


Da die Straße für Busse erst um 9:00 geöffnet wird, bin ich vorher los und hatte tatsächlich fast die ganze Straße für mich alleine. Das Ganze muß aber hart erkämpft werden. Der Anstieg zieht sich vom Santuario de Covadonga bis zur höchsten Stelle über 11km mit ca. 920 Höhenmetern und Abschnitten bis 15%. War schon häufig Bergankunft bei der Vuelta a Espana.

Auf dem Rückweg am Santuario von Covadonga noch einen Stop eingelegt. Die Felsenkapelle kennt der eine oder andere evtl. aus dem Fernsehen.

Heute war einiges geboten, es stand auf dem Weg nach Ribadasella noch der Besuch eines weiteren Aussichtspunkt an:

Mirador del Fitu mit Aussicht auf die Sierra del Sueve und bis ans Meer.

Dann runter nach Ribadesella gerollt. Hier nochmals gecouchsurft. Die Unterkunft war echt witzig, im Clubraum des örtlichen Tauchervereins zusammen mit Neoprenanzügen, Tauchermasken und Flossen.

In der Stadt war die Hölle los.  Am nächsten Tag fand ein Kanurennen der besonderen Art statt und Tausende hatten sich versammelt und es gab Big Party bis spät in die Nacht. Mehr zum Rennen morgen.

22. Etappe: 2:30 Stunden / 56km / 460 Höhenmeter


Ribadesella - Pesués

Morgens dann also zum Río Sella um das Rennen zu schauen. Es handelt sich um einen traditionsreichen, international renommierten Wettkampf mit Athleten aus der ganzen Welt, das jedes Jahr am ersten Samstag im August stattfindet: Descenso Internacional del Sella. Bei dem Langstreckenrennen über 15km von Arriondas nach Ribadesella gingen 2017 knapp 800 Kanus an den Start. Auch nach dem Rennen ging in der Stadt weiter die Post ab.

Da es geregnet hat und die Etappe eh so kurz war, habe ich mich noch ein bißchen in dem Trubel treiben lassen. Später dann auf der Tour ein kurzer Halt an einem wunderschönen Strand. Playa La Franca.

Kurz vorm Ziel Pesues nochmal richtig geduscht worden. Wenn Burela schon keine Reise wert ist, ist es Pesués dreimal nicht. Tote Hose. Relativ günstiges Hotel an der Landstraße: Hostal Baviera (30€).

23. Etappe: 3:08 Stunden / 70km / 930 Höhenmeter


Pesués - Santander

Wetter wieder o.k.  Ein paar Bilder von unterwegs. Zunächst San Vicente de la Barquera.

Comillas (Reiseführerempfehlung) habe ich nur durchfahren, aber Santillana del Mar mit seiner jahrhundertealten und sehr gut erhaltenen Altstadt dann besucht. Aber auch touristisch völlig überlaufen.

Also letzte Station der Reise. Nach Osten hätten eigentlich nur noch Bilbao und San Sebastián im Baskenland gefehlt, dann wäre der Norden "voll gewesen". Aber mein Rückflug ging in drei Tagen ab Santander. Also hierbleiben und bißchen abhängen. Leider hat das Wetter überhaupt nicht mitgespielt. Viel Regen, an Strandbesuch nicht zu denken. Aber hab die Zeit trotzdem rumgekriegt mit ein paar Sightseeinggängen, -fahrten und abends Leichtathletik-WM kucken.

Schade, denn bei schönem Wetter hätte alles viel freundlicher gewirkt, die Stadt ist nämlich recht schön.


Vor Ort zwei Unterkünfte. Pensión El Figón und Pensión Angelines. Jeweils 35€. Letztere für die letzte Nacht wegen ihrer großen Nähe zum Busbahnhof. Wie in Spanien üblich wird ein Fahhrad im Bus nur in verpacktem Zustand (bei mir ein großer Radkarton) transportiert.